No Rain, No Gain

Die arabische Luxus-Stadt Dubai wurde diesen Sommer von einer Hitzewelle heimgesucht. Die Temperaturen stiegen auf annähernd 50 Grad. Die Stadt beschloss, es künstlich regnen zu lassen. Diese Technologie wird «Cloud Seeding» genannt. Die Forschung ist sich bis heute nicht sicher über die tatsächliche Wirkung und die Folgen dieser Chemiebombe. 

Bis in die 60er Jahre war Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine gewöhnliche Wüstenstadt, die vom Handel, der Fischerei und der Perlentaucherei abhängig war. Dies änderte sich 1966, als Öl gefunden wurde. Dubai verwandelte sich in eine moderne Hafenstadt und brachte imposante Bauwerke wie das Burj Al Arab und den Burj Khalifa hervor. Im Juli wurde die Luxus-Stadt von einer Hitzewelle heimgesucht. Als die Temperaturen anfingen auf über 48 Grad anzusteigen, wendete das Nationale Zentrum für Meteorologie der Vereinigten Arabischen Emiraten mit Hilfe von Drohnen eine Technologie namens «Cloud Seeding» an, um den Niederschlag künstlich erhöhen zu können. 

Cloud Seeding 

Es scheint unmöglich, das Wetter zu kontrollieren. Wir können es jedoch beeinflussen. Bei dieser Methode des Geo-Engineerings werden bereits vorhandene Wolken mit chemischen Stoffen wie Silberiodid, Trockeneis und Kochsalz versetzt. Die Partikel dieser Stoffe wirken als Wolkenkondensationskerne. Dadurch entsteht Feuchtigkeit, da diese Partikel Wasserdampf in die Wolken ziehen. Diese Feuchtigkeit kondensiert anschliessend zu Wassertröpfchen, die sich dann in Regentropfen verwandeln. Diese Chemikalien werden entweder in die Wolken geschossen oder während einem Flug durch die Wolken freigesetzt. 

Die Wirksamkeit

Forscher sind sich uneinig über die Wirksamkeit von Cloud Seeding. Das Gremium der Nationalen Akademien meinte 2003, dass es keinen überzeugenden, wissenschaftlichen Beweis gibt, dass Cloud Seeding funktioniert. Die Atmoshperic Research veröffentlichte 2010 eine israelische Studie, die besagte, dass «Cloud Seeding kein wirksamer Mechanismus zur Verbesserung der Niederschlagsmenge sei.» 2013 wurde ebenfalls das Wyoming Weather Modification Pilot Project abgeschlossen. Auch diese sechsjährige 13-Millionen-Dollar-Studie konnte keine endgültige Antwort geben. 

Technologie der Zukunft oder ein Eingriff in die Natur?

Cloud Seeding ist ein Eingriff in die Natur. Sind die Partikel erstmals in der Wolke, sind sie nicht mehr kontrollierbar. Es kann gar nicht oder viel regnen und somit sowohl zu Dürre als auch zu Überschwemmungen führen. Der Forschung ist noch nicht bekannt, welche Langzeitfolgen diese Intervention in die natürlichen Prozesse der Erde haben könnte. Fest steht jedoch, dass Dubai aufgrund der Klimaerwärmung eine immer heissere Zukunft erwartet und langfristig andere Lösungen als künstlicher Regen nötig sind. Wer gerne mehr über Cloud Seeding erfahren möchten, empfehlen wir von bündig den Artikel The Good, the Bad and the Ugly: Cloud Seeding von EcoFriend. 

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